14.12.2016 – Drei Starts auf der ASH 30 Mi

Vor dem Start auf der riesigen Bitterwasser-Pfanne.

In Anspach hatte mich Uwe bereits auf der ASH 30 Mi „D-KAME“ eingewiesen. Aber das war im Mai und somit schon ein paar Tage her. Nach der Bodenübergabe der vorherigen Piloten Horst und Dirk habe ich mit Dirk einen 45-minütigen Überprüfungs-Start gemacht. Die „hot and high“-Bedingungen in Bitterwasser erfordern ein aufmerksames Auge auf die Anzeige der Luft- und Wassertemperatur des Wankel-Motors. Die Drehzahl muss bei den hohen Außentemperaturen früh reduziert werden. Das bedeutet aber, dass man im besten Fall nur noch die Höhe halten kann und für den Steigflug auf einen Aufwind angewiesen ist. Meine Motorlaufzeiten der „30“ sind deshalb in Bitterwasser immer recht lang gewesen.

Der rote Sand der Kalahari-Dünen.

Gut eine Stunde später bin ich mit Annett gestartet. Die Thermik war super und wir sind schnell und hoch geflogen. Leider hat Annetts Pinkelsystem auf dem hinteren Sitz nicht funktioniert und wir mussten landen. Mein dritter Start an diesem Tag war ein Alleinflug. Ganz entspannt bin ich einen Kringel um Bitterwasser geflogen. Die tolle Sicht sowie die Strukturen und Farben der Kalahari waren ein Genuss. Nach der Landung kurz vor Sonnenuntergang war ich heute in Summe 541 km und 6:23 h in der Luft – ein guter Einstand.

Abendstimmung mit Blick von Pol zu Pol.

Die ASH 30 Mi ist ein tolles Segelflugzeug. In keinem der 66 Segelflugzeuge, die ich bisher fliegen durfte, habe ich so entspannt gesessen. Das Cockpit verdient in Sachen Ergonomie die Bestnote und die neue, sehr pfiffige Fahrwerksmechanik ermöglicht das Aus- und Einfahren des Rades mit geringer Kraft. Mit der hohen Flächenbelastung kann sehr schnell geflogen werden. Die Ruderabstimmung ist gut und die Handkräfte für 26,5 m Spannweite vergleichsweise gering. Perfekt wäre die „30“ mit dem neuen Einspritzer von Solo, der 68 PS leistet. Der 56 PS starke Wankelmotor ist zweifelsohne sehr laufruhig und zuverlässig, aber – für meinen Geschmack – bei 850 kg Abfluggewicht schlicht und einfach zu schwach. Auch in Europa.